"Jessas, in Wean bist g'west, Hiasel?
Also wia is dir denn g'scheg'n?
Hast üb'rall hing'schmeckt a bissel,
Hast recht viel Schönheiten g'seg'n?"
"Hinzaxelt hätten s' mi eh wohl
Kreuz und quer durchi durch d' Stadt,
Ja, und i kann eng's nöt sag'n gnua,
Wia viel, viel Leut' 's da geb'n hat.
G'fahr'n keman s', ganga und g'radelt,
Oan' allweil hin, and're her,
Und kimmst da mitten wo eini,
Brummt dir der Kopf allweil mehr.
D'rum, was's z'seg'n gibt, i hab' nix g'seg'n,
Gar nix, i kann nöt dafür,
I hab' nur schau'n müassen fleißi,
Daß i nöt z'sammg'stößen wir'."
Moriz Schadek (1840 - 1928)
Freitag, 27. Dezember 2019
In Wean
Samstag, 23. November 2019
Kohlenstoffdioxid
Brennt der Holzstoß lichterloh,
sind nicht alle Menschen froh.
Schädlich ist das CO2,
Feinstaub ist ja auch dabei.
Sonntag, 27. Oktober 2019
Der Ring
Vor grauen Jahren lebt' ein Mann in Osten,
Der einen Ring von unschätzbarem Wert
Aus lieber Hand besaß. Der Stein war ein
Opal, der hundert schöne Farben spielte,
Und hatte die geheime Kraft, vor Gott
Und Menschen angenehm zu machen, wer
In dieser Zuversicht ihn trug.
Gotthold Ephraim Lessing (1729 - 1781)
Sonntag, 29. September 2019
Burggarten Wien
Hallo, I bims, der Franz Stephan, der Gemahl der berühmten österreichischen Kaiserin Maria Theresia.
Sonntag, 18. August 2019
Freitag, 26. Juli 2019
Gänsehirtin
Die Bronzefigur schuf Anton Paul Wagner (1834 - 1895) im neunzehnten Jahrhundert. Sie ziert den Gänsemädchenbrunnen in der Wiener Mariahilfer Straße. Nur die Krähe ist echt.
Freitag, 14. Juni 2019
Mohnblumen
Es war einmal, ich weiß nicht wann
Und weiß nicht wo. Vielleicht ein Traum.
Ich trat aus einem schwarzen Tann
An einen stillen Wiesensaum.
Und auf der stillen Wiese stand
Rings Mohn bei Mohn und unbewegt,
Und war bis an den fernsten Rand
Der rote Teppich hingelegt.
Und auf dem roten Teppich lag,
Von tausend Blumen angeblickt,
Ein schöner, müder Sommertag,
Im ersten Schlummer eingenickt.
Gustav Falke (1853 - 1916)
Donnerstag, 30. Mai 2019
Sommersitz
Der Mann ohne Eigenschaften hatte, als er vor einiger Zeit aus dem Ausland zurückkehrte, eigentlich nur aus Übermut und weil er die gewöhnlichen Wohnungen verabscheute, dieses Schlößchen gemietet, das einst ein vor den Toren liegender Sommersitz gewesen war, der seine Bestimmung verlor, als die Großstadt über ihn wegwuchs, und zuletzt nicht mehr als ein brachliegendes, auf das Steigen der Bodenpreise wartendes Grundstück darstellte, das von niemand bewohnt wurde.
Robert Musil (1880 - 1942)
Dienstag, 30. April 2019
Markuslöwe
Der Löwe saß auf seinem Thron von Knochen
Und sann auf Sklaverei und Tod.
Ein Igel kam ihm in den Weg gekrochen;
Ha! Wurm! so brüllte der Despot
Und hielt ihn zwischen seinen Klauen,
Mit einem Schluck verschling ich dich!
Der Igel sprach: Verschlingen kannst du mich;
Allein du kannst mich nicht verdauen.
Gottlieb Konrad Pfeffel (1736 - 1809)
Samstag, 30. März 2019
Mittwoch, 27. Februar 2019
Goldner Frühlingstag
Süßer goldner Frühlingstag!
Inniges Entzücken!
Wenn mir je ein Lied gelang,
sollt' es heut nicht glücken?
Doch warum in dieser Zeit
an die Arbeit treten?
Frühling ist ein hohes Fest:
Laßt mich ruhn und beten!
Ludwig Uhland (1787 - 1862)
Mittwoch, 23. Januar 2019
Wolf
Wie nun Rotkäppchen in den Wald kam, begegnete ihm der Wolf. "Guten Tag, Rotkäppchen", sprach er. "Wo hinaus so früh?" "Zur Großmutter, ich bringe ihr Kuchen und Wein. Da soll sich die kranke Großmutter damit stärken."
Jakob und Wilhelm Grimm
Rotkäppchen











